Schwerpunkt des Beitrags ist die Korrelation zwischen dem Zusammenbruch der DDR und der erzählerischen Ausdruckskrise, die einige in der DDR aufgewachsene und dort schon tätige Autoren besonders während der Neunziger Jahre thematisieren. Ab 1990 wird die literarische Beziehung zwischen Wörtern, Begriffen und Alltagswahrnehmungen problematischer als sonst: Bei manchen Ost-Schriftsteller(inne)n scheint die Sprache des wiedervereinigten Deutschlands keine Adhärenz mehr in Bezug auf ihre Lebenserfahrungen und -auffassungen zu besitzen. Am Beispiel von Christa Wolfs und Kurt Drawerts Sprachreflexion wird die Problematisierung des Wort- und Erzählvermögens als eine Phase vom literarischen Aufarbeitungsprozess des anfänglichen Heimatverlusts interpretiert.
«Mein Standort ist in dieser 'neuen' Zeit zu unbestimmt, um ihn in Worte fassen zu können». Literarische Sprachreflexionen nach der Wende, am Beispiel von Christa Wolf und Kurt Drawert
ROTA, Andrea
2009-01-01
Abstract
Schwerpunkt des Beitrags ist die Korrelation zwischen dem Zusammenbruch der DDR und der erzählerischen Ausdruckskrise, die einige in der DDR aufgewachsene und dort schon tätige Autoren besonders während der Neunziger Jahre thematisieren. Ab 1990 wird die literarische Beziehung zwischen Wörtern, Begriffen und Alltagswahrnehmungen problematischer als sonst: Bei manchen Ost-Schriftsteller(inne)n scheint die Sprache des wiedervereinigten Deutschlands keine Adhärenz mehr in Bezug auf ihre Lebenserfahrungen und -auffassungen zu besitzen. Am Beispiel von Christa Wolfs und Kurt Drawerts Sprachreflexion wird die Problematisierung des Wort- und Erzählvermögens als eine Phase vom literarischen Aufarbeitungsprozess des anfänglichen Heimatverlusts interpretiert.Pubblicazioni consigliate
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