(2025). Verlag als Motiv in der Literatur . Retrieved from https://hdl.handle.net/10446/301987
Verlag als Motiv in der Literatur
Goggio, Alessandra
2025-01-01
Abstract
Angesichts der entscheidenden Rolle, die Verlage für dieVermittlung von Literatur spielen, ist es nicht verwunderlich, dass diese immer wieder als ‚Protagonist: innen‘ oder als ‚Setting‘ in literarisch-fiktionalen Werken auftauchen. Verlage und ihre Akteur: innen sind nicht nur Gegenstand wissenschaftlicher und historisch angelegter Studien, die auf Dokumenten wie Briefen, Geschäftsverträgen, Urkunden usw. basieren, sondern sie kommen – insbesondere seit den strukturellen Veränderungen des Literaturbetriebs in den letzten Jahrzehnten – auch in fiktionalen Texten, vor allem Romanen und Erzählungen, vor, die sich diesem Sujet aus verschiedenen Perspektiven widmen. Insbesondere der Prozess der Manuskriptfindung und Buchveröffentlichung sowie die Beziehungen und Kämpfe zwischen den verschiedenen Akteur:innen im und um den Verlag werden dabei motivisch oder aber erzählstrukturell beleuchtet. Diese literarischen Texte bilden ein wichtiges Korrelat der Verlagsforschung, indem sie – wenn auch durch den Rückgriff auf die Fiktion – einen nuancierten Einblick in die Verlagswelt gewähren, den man in den sachlichwissenschaftlichen Studien nicht findet. Allerdings bilden solche Texte eher eine Nische in der Landschaft der deutschsprachigen Literatur und wurden bis in die letzten Jahre von der literaturwissenschaft weitgehend vernachlässigt oder höchstens als erweiterte Form der Autorschaftsinszenierung angesehen. Eine genauere Betrachtung, welche die dominierende autorzentrische Perspektive aufbricht und die Fiktionalisierung von Verlagen bzw. Verlagsstrukturen und -akteur:innen in den Blick nimmt, erlaubt es hingegen, die Geschichte des Verlags als Kulturunternehmer nachzuzeichnen und z. B. die Beziehungen der Akteur:innen hinter den Kulissen zu betrachten. Im Hinblick auf die Gegenwart reflektieren fiktionale Darstellungen von Verlagen zudem die aktuelle Lage der Buchproduktion und die damit gebundenen Herausforderungen – insbesondere Konzernierung und Digitalisierung. Texte, die das Verlagswesen thematisieren, nehmen nicht notwendig eine kritische Haltung zum Literaturbetrieb ein, sondern würdigen oftmals eher die Rolle des Verlags als kultureller Vermittler und Ko-Produzent von literarischen Werken.File allegato/i alla scheda:
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